Viel Musik und Gemütlichkeit auf dem Sellenberg, flotte Blasmusik, eine reichhaltige Speisekarte, nette Begegnungen und ein neues Kassensystem, das zeichnete den Blasmusikbiergarten der Musikkapelle Westerheim aus. Dieser fand am Wochenende bei gutem Wetter auf dem Sellenberg statt und zog viele Besucher aus dem „Flecka“ wie aus den umliegenden Gemeinden an.
Angesichts eines gelungenen und schönen Hocks auf Westerheims Hausberg fällt auch das Fazit des Vereinsvorsitzenden Markus Kneer durchweg positiv aus: „Wir sind mit unserem Fest auf dem Sellenberg absolut zufrieden. Wir hatten mit dem Wetter Glück, es spielte gut mit. Wir durften viele Gäste willkommen heißen und bedienen.“ Die vielen Besucher hätten schöne und gemütliche Stunden im Blasmusikbiergarten erlebt, und das sei das Wichtigste. Schön sei es gewesen, dass der Hock ein Treffpunkt von Menschen aller Altersgruppen gewesen sei, „ein Treffpunkt aller Generationen.“
Das Essen und Getränk kaum bestellt und bezahlt und schon auf dem Tisch. Darüber staunten nicht wenige Besucher bei dem Blasmusikbiergarten, denn die Musikkapelle Westerheim brachte am Samstag und Sonntag erstmals ein neues Kassensystem ins Spiel: Bedienungen nahmen die Bestellungen per Handy und dank eines neues Computerprogramms auf und leiteten diese online gleich weiter an die Essen- und Getränkestände, wo flotte Bedienungen die gewünschten Speisen und Getränke sofort an die Tische lieferten.
„Wir setzen das neue Kassensystem erstmals bei uns nach einem Probelauf auswärts ein und es hat gut funktioniert“, resümiert Musikerchef Markus Kneer. Dank vieler Mithelfender konnte das System angewandt worden. Rund 150 Helfer waren am Samstag und Sonntag insgesamt bei dem Biergarten im Freien im Einsatz, vor allem aus den Reihen des Musikvereins. „Wir waren schon alle am Wochenende gefordert, denn zum Hock gehörten auch ein umfangreicher Auf- und Abbau des Biergartens“, berichtet Markus Kneer. Traditionsgemäß servierten die Musiker zum Mittagstisch wieder Schweinebraten aus der Küche von Musikerkamerad Bruno Kneer.
Losgegangen war das Fest der Westerheimer Musiker am Samstag mit einem Fassanstich, und auch bei dem gab es eine Premiere: Erstmals durfte Uli Allgaier, der frühere und langjährige Dirigent der Musikkapelle Westerheim, den Fassanstich vornehmen. Das tat der Mann aus Bad Boll sehr gerne und auch mit Bravour. Mit dabei bei dem Anstich war zudem Vitus Kneer von der Bergbier-Brauerei Ehingen, der dann später fleißig Bier für die Festbesucher zapfte.
Gast bei dem Fassanstich war Pfarrer Karl Enderle, der in einem Grußwort über das Wetter plauderte und manche amüsante Bauernregeln zum Wetter interpretierte. Treffende Worte fand Pfarrer Enderle ferner in seiner Predigt beim ökumenischen Gottesdienst am Sonntagvormittag, der vor der Sellenberg-Kapelle zu den Klängen der Musikkapelle Westerheim mit vielen Liedern gefeiert wurde. Der Seelsorger deutete in seiner Festpredigt mit einem humorvollen Touch das Wort „Blasmusikbiergarten“. Er erinnerte an die Braukunst der Mönche in den Klöstern, wobei „das Bier einen Effekt wie das Weihwasser haben könne“. Blasmusik erfreue die Menschen und dringe bis in die Herzen ein. Und ein Garten sei ein Teil der wunderbaren Schöpfung Gottes, in dem sich die Menschen wohlfühlen dürfen.
Musik in vielen Facetten war am Samstag und Sonntag bei der Musikkapelle Westerheim geboten. Zahlreiche Musikerinnen und Musiker griffen zu den Instrumenten und brachten Märsche, Polkas, Schlager oder auch volkstümliche und klassische Stücke zu Gehör. Den Auftakt am Samstag machten der Musikverein Bad Boll unter der Leitung von Josef Faltenmaier. Und in den Reihen der Boller Musiker saß Ulrich Allgaier, der zwölf Jahre lang bis zum Osterkonzert 2024 die Musikkapelle Westerheim dirigierte. Am Samstagabend unterhielten dann die „Roten Lederhosen“ mit Markus Kneer an der Spitze das gute gelaunte Publikum. Das Ensemble bestand einmal mehr mit bester Stimmungsmusik und wusste erneut zu begeistern.
Den musikalischen Reigen setzen am Sonntag nach dem ökumenischen Gottesdienst der Musikverein Unterlenningen unter der Regie von Alexander Weis, die Flötengruppe der Westerheimer Musikkapelle unter der Leitung von Silke Menzen sowie die Jugendkapelle und das Vororchester aus Westerheim unter dem Dirigat von Martin Kneer fort. Nachmittags musizierte gekonnt der Musikverein Hülben unter dem Dirigat von Regina Korneck. Zum Festausklang des schönen Blasmusikbiergartens traten dann die Aktiven des gastgebenden Vereins unter der Leitung von Markus Kneer nochmals in Aktion und unterhielten die Gäste.
Bestandteil des Festes war eine Scherzfrage, bei der die Besucherinnen und Besucher das Gewicht der fünf Tubisten samt Uniform und Instrument erraten konnten. Der Lösung am nächsten mit 528 Kilogramm kam Toni Uhlmann. Viel Spaß bot zudem ein Hammellauf, den die Jugendkapelle organisierte und ausführte. Aufgebaut war auch eine Bar, die vor allem am Samstagabend bis spät nach Mitternacht Zulauf fand.



