Quelle: SZ; Author: Christoph Schneider
Nachdem das Kreismusikfest 2020 Corona zum Opfer fiel, unternimmt die MK Westerheim in diesem Sommer einen neuen Anlauf. Das ist dann im Juli geboten.
Westerheim im Sommer vor zweieinhalb Jahren rauschend feiern: Ihr 250-jähriges Bestehen wollten die Musikerinnen und Musiker mit dem Kreismusikfest 2020 würdig begehen – aber da kam Corona. Keine Blasmusik, keine Festzelte und kein Kreismusikfest. Seit März 2022 ist ein ganz neues Team im Vorstand der Musikkapelle im Amt. Der erste Vorsitzende Markus Kneer (30), der zweite Vorsitzende Patrick Unsöld (31), die weitere Vorstandschaft und die aktiven Mitglieder des Vereins stemmen nun gemeinsam das Kreismusikfest 2023, das vom 6. bis 9. Juli in Westerheim steigt. Im Interview sprechen sie über die Vorarbeiten ihrer Vorgänger und welche Herausforderungen das neue Team noch zu bewältigen hat.
Herr Kneer, wie kam es zur erneuten – und diesmal auch wohl wirklich stattfindenden – Ausrichtung des Kreismusikfestes in Westerheim?
Ursprünglich hätte die Musikkapelle Westerheim bereits im Juli 2020 nicht nur das Kreismusikfest ausgerichtet, sondern auch ihr 250-jähriges Bestehen gefeiert. Nahezu alles war schon geplant und vorbereitet: Die Künstler waren gebucht, die Verträge geschlossen und das Festprogramm gedruckt – und dann kam Corona.
Herr Unsöld, dann war alles für d’ Katz?
Für so eine Veranstaltung braucht man ja auch einen langen Vorlauf. Es ging ja nicht nur um unser Jubiläum, sondern auch ums Kreismusikfest. Da muss man schon mit zwei Jahren Vorlauf bis zum Termin rechnen. Aber wir konnten ja fürs Kreismusikfest 2023 auf gewisse Vorleistungen aufbauen.
Sie haben also die Vorplanungen nicht in die Tonne treten müssen, Herr Kneer?
Nein, aber wir hatten zunächst ohne das Kreismusikfest geplant. Für diesen Sommer hatten wir eigentlich „nur“ das Tälesmusikertreffen geplant. Das ist ein Treffen aller Kapellen aus dem oberen Filstal, das im Wechsel bei einer dieser Kapellen jährlich stattfindet. Unser ursprünglicher Plan war, dieses Treffen bei uns abzuhalten und dazu auch noch die großen Acts des 2020 ausgefallenen Kreismusikfestes und Jubiläums auf die Bühne zu bringen, um das Treffen so zu einem größeren Fest zu erweitern. Ernst Hutter & die Egerländer Musikanten sowie Die Draufgänger – die Verträge mit diesen Künstlern konnten wir glücklicherweise auf 2023 übertragen. Mit dem Festauftakt und den „Partyfeelings“ an diesem Tag stand das Konzept auch schon. Das alles hätten wir mit dem Tälesmusikertreffen kombiniert. Aber dann wurde es doch größer.
Herr Unsöld, wie kam es dann zum Kreismusikfest in Westerheim?
Der Blasmusikkreisverband Ulm/Alb-Donau hatte noch eine Kapelle gesucht, die das Kreismusikfest 2023 ausrichtet. Wir haben uns mit Blick auf eine mögliche Bewerbung mit unseren Mitgliedern besprochen und abgewogen, ob wir uns ein Kreismusikfest in diesem Jahr überhaupt zutrauen.
Herr Kneer, wie fiel das Ergebnis aus?
Vor dem Hintergrund, dass die Planungen für das Kreismusikfest bereits 2020 weit gediehen waren und wir mit dem erweiterten Tälesmusikertreffen weitere Planungen bereits angestoßen hatten, sahen es unsere Mitglieder mehrheitlich als machbar an, das Kreismusikfest 2023 auszurichten. In dem Zusammenhang sind wir auch dankbar für unsere Sponsoren, die bereits 2020 am Start waren und uns bis heute die Treue gehalten haben und das Kreismusikfest 2023 jetzt auch finanziell unterstützen.
Und wie ist der Ablauf, Herr Unsöld?
Am Donnerstag, 6. Juli, eröffnen wir das Fest mit Fassanstich und Handwerkervesper. Anschließend gibt’s eine Party mit „Partyfeelings“. Am Freitag gibt es eine Trachtenparty mit der Band „Die Draufgänger“. Am Samstag ist das Tälesmusikertreffen mit Kinder- und Jugendnachmittag, Gesamtchor und Blasmusik von den Täleskapellen. Der Sonntag, 9. Juli, steht ganz im Zeichen des Kreismusikfestes. In Westerheim gibt es einen Gottesdienst auf dem Sellenberg, Wertungsspiele, einen Festumzug nebst Fahneneinmarsch und abends das Konzert von Ernst Hutter & die Egerländer Musikanten. Außerdem feiern wir zusammen mit dem Alb-Donau-Kreis sein 50-jähriges Bestehen auf unserem Kreismusikfest.
Herr Kneer, welchen Aufwand bedeutet das für Sie und den Verein?
Unsere Vorgängervorstandsschaft um Dietmar Ramminger und Gerhard Rehm hat das Konzept von 2020 weitestgehend erarbeitet und auf uns übertragen. Wir haben das aufgegriffen, aber es bedeutet noch immer eine ganze Menge Arbeit. Der Verein hat aktuell rund 170 Mitglieder. Etwa 80 Personen engagieren sich in unterschiedlichen Arbeitsgruppen, welche für das Kreismusikfest arbeiten. Die Arbeitsstunden sind sehr unterschiedlich. Da gibt es das Marketing- und Promoteam, was schon seit einigen Monaten aktiv ist, während das Team, welches den Festplatz vorbereitet, erst im März aktiv werden kann. Jeder findet die Arbeitsgruppe, die zu ihm oder ihr passt. Denn nur gemeinsam mit allen Westerheimer Vereinen – und mit der weltlichen und den kirchlichen Gemeinden von Westerheim – können wir so ein großes Projekt wie das Kreismusikfest 2023 wirklich stemmen.